FZR
Fasnacht im Härz

Proklamation

 "Wenn die Sonn beginnet umzukehren die rauhen Lüfte des nahenden Lenzes die Wellen des alten Rhenus kräuseln und im Röhricht ein gar wildes Spiel treibt und wenn die ersten Strahlen der Sonne das Grau vertreibet derweilen das alte Gemäuer des Kastrum Ryburgensis sich erwärmt dann regt sich mein Geist auf das ich den Helvetiern und Alemannen verkünde die Saturnalien die frohe Zeit am heutigen Tag das ist der 19te Tag vor Beginn der Fastenzeit ist angebrochen. Einst waren die alten Flösser und Fischer meine Trabanten die ich in mitternächtlicher Stund ergötzt und verführt habe. Gern kredenzte ich vom süssen Met und vom feurigen Wasser das aus dem Fruchtsaft der Bäume gebrannt wird. Beides halte ich sorgsam verborgen im unterirdischen Verliess meiner Behausung. Jahr um Jahr warte ich auf die Stunde um für kurze Zeit dem feuchten Gelasse zu entfliehen und Euch RyburgerZunftnarren beizustehen mit meinem närrischen Geiste auf dass Ihr die folgenden 19 Tage in Frohsinn und Narretei verbringen könnt. Dir aber hoher Zunftmeister überreiche ich als Signum Deiner Würde das alte Wahrzeichen meiner Herrschaft zu treuen Händen Regiere in dieser frohen Zeit, Dein Narrenvolk in meinem Geiste und führe es hin zu Frohsinn und Freud auf dass Du mir am 20ten Tag Deines Regimes es mir wieder sauber und rein zurück geben kannst Du bist gehalten an allen hohen Festtagen Deiner Zunftherrschaft diese meine Proklamation dem närrischen Volke kund und zu wissen geben.

... und wenn d’ emol nümm wyter weisch, denn chunnsch zu mir, em Bürkligeischt!“

Endproklamation

"Vereintes Ryburger Volk,
bald kommt wieder die Zeit wo die Kraft der Sonne über die des Mondes steigt. Ich habe Eure Taten die letzten 20 Tage beobachtet und es hat mir Wohlgefallen bereitet.
Hoher 11-Rat,
Ihr habt wohl regiert. Das Plebus ordinaris ist zufrieden mit Euch.
Werte Zünftler,
Ihr habt die Saturnalien in voller Freiheit ausgekostet. Ihr habt getrunken und gegessen bis sich die Vorräte erschöpft haben, alle Lieder gesungen, getanzt und gefestet, die Welt auf den Kopf gestellt und die Zeit angehalten. Ihr habt dem Winter getrotzt und die langen Nächte erhellt. Ihr habt über jene gespottet die sonst über Euch spotten. Ihr habt die Obrigkeit zeitweise ausser Kraft gesetzt auf dass sie sich Ihrer Taten besinnen möge. Ihr habt den Hochwohlgeborenen gezeigt, dass Humor der beste Samen für Frieden ist. Aber Ihr habt auch euch einen Spiegel vorgehalten auf dass Ihr Euch selbst erkennt. Nun bricht die Fastenzeit an und bald schon wird der Saft in die Bäume schiessen und die Frühlingssonne unsere Geister wecken. Ich selbst muss nun meine Glieder ruhen lassen und kehre in meine feuchten Gemäuer am alten Rhenus, zu den Unken und anderem Gekröt, zurück auf dass ich das nächste Jahr wiederum dem Rufe der Trommler folge und Dir, hoher Zunftmeister und allen hier Anwesenden die Proklamation überreichen kann. Übergebt nun den letzten Narren dem Feuer auf dass er unseren Ahnen Gesellschaft leiste.

... und wenn Du nümme wyter weisch, denn dänksch a me, dr Bürkligeischt!"